Egon Monk Archiveröffnung
Egon Monk gelang, was nicht vielen gelang: Aus dem Schatten des großen Lehrmeisters Bertolt Brecht herauszutreten und dennoch dessen Einfluss niemals zu verleugnen. Vielmehr entwickelte er Brechts Gedanken weiter, um sie in einem anderen Medium zu neuer Reife zu führen. Mit seiner „Hamburgischen Dramaturgie des Fernsehspiels“ etablierte Egon Monk das bundesdeutsche Fernsehspiel als gesellschaftskritisches Medium und lieferte wegweisende Impulse für ein anspruchsvolles Programm jenseits kommerzieller Unterhaltung.
Anlässlich der Archiveröffnung wird die von Egon Monk inszenierte Episode „Berlin N 65“ aus dem Film „Augenblick des Friedens“ (1965) gezeigt. Zudem werden erstmalig Auszüge aus seinem letzten, nicht mehr verwirklichten Filmskript „Café Leon“ von Leonard Scheicher gelesen. Im Anschluss spricht der von Egon Monk geschätzte Medienwissenschaftler Karl Prümm mit dessen langjährigem Komponisten Alexander Goehr, der Regisseurin und ehemaligen Regieassistentin Monks Erika Runge sowie dem Kameramann Wolfgang Treu über den Fernseh- und Theatermann Egon Monk.
Leonard Scheicher liest Auszüge aus Monks letztem, nicht mehr verfilmten Filmtreatment „Café Leon“. Es handelt sich bei diesem Alterswerk, in dem Egon Monk seine Jugendzeit als Luftwaffenhelfer und Anhänger der sogenannten Berliner „Jazz-Jugend“ in den Jahren 1943 – 1945 in eindringlicher Weise rekapituliert, um seine wohl persönlichste Arbeit überhaupt.
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