2.12.2009
"George Grosz. Korrekt und anarchisch"
Erste Ausstellung der Akademie der Künste 2010
Eröffnung am 24. Januar am Pariser Platz, Berlin-Mitte
Erstmals stellt die Akademie der Künste, Berlin, die Fülle an Material, das sie zu George Grosz in Kunstsammlung und Archiv bewahrt, in großem Umfang in der Ausstellung "George Grosz. Korrekt und anarchisch" (24.01. – 05.04.2010) vor.
200 Skizzenbücher, Zeichnungen aus seiner Jugend bis in die Zeit der Neuen Sachlichkeit, darunter so bekannte Blätter wie "Friedrichstraße" und "Christus mit Gasmaske", Mappenwerke, Zeitschriften, Collagen, Fotografien und schriftliche Dokumente erlauben einen Einblick in Leben und künstlerische Werkstatt von George Grosz. Dabei wird der unbestechliche Blick des genialen Zeichners und politischen Künstlers deutlich, der wie kein anderer unser Bild der Weimarer Republik geprägt hat.
Wie früh Grosz die Repräsentanten der Gesellschaft ins Visier nahm und in der Darstellung von Typen und Typischem auch deren Geisteshaltungen erfasste, offenbart ein noch weithin unbekanntes, umfassendes Konvolut an Blättern aus den Jugendjahren, das zusammen mit 23 Porträtstudien zu seinen Bildnissen von Max Herrmann-Neisse erst 1984 in Berlin wiedergefunden wurde.
Insbesondere die Skizzenbücher dokumentieren als Kern der Ausstellung das Vokabular des Künstlers, der überall, in Berlin und New York, in den Straßen der Großstädte und am Urlaubsstrand mit Stift und Notizbuch bewaffnet war, um seine Eindrücke spontan und präzise zu notieren.
Seine mit spitzem Stift erfassten An- und Einsichten zeigen sich so pointiert wie komprimiert in den Zeichnungen, in graphischen Folgen und zeitgenössischen Publikationen. Dieses Zusammenwirken von Original und gedrucktem Werk zur größtmöglichen medialen Verbreitung seiner Kritik an Gesellschaft, Staat und Kirche findet sich in Zeitschriften wie "Der blutige Ernst", "Die Pleite" und berühmten Graphikfolgen wie "Gott mit uns", "Hintergrund" oder "Ecce Homo", die den Künstler mehrfach vor Gericht brachten.
Dadaistische Montagen, Künstlerpostkarten sowie Bild- und Textcollagen verdeutlichen, wie konsequent Grosz mit dem Prinzip der Montage Lebenswirklichkeiten verdichtet hat. Eine Vielzahl privater und offizieller Fotografien, darunter Porträts von Arnold Newman und Irving Penn, sowie Film- und Tondokumente komplettieren den vielschichtigen Überblick.
22.01.2010, 11.00 Uhr, Pressevorbesichtigung
24.01.2010, 11.30 Uhr, Ausstellungseröffnung
Öffnungszeiten Di - So 11-20 Uhr
Eintritt € 5/3, am 1. Sonntag im Monat Eintritt frei, Besucher unter 18 Jahren Eintritt frei
Publikation in Vorbereitung
Gefördert von der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste
Pressekontakt:
Anette Schmitt, Tel. 030 200 57 – 1509, schmitt@adk.de
Marianne König, Tel. 030 200 57 – 1565, koenig@adk.de
Pressefotos zur Ausstellung hier