13.12.2010

Konrad-Wolf-Preis 2010 an Alvis Hermanis

Preisverleihung morgen, Dienstag, 14. Dezember 2010, 20 Uhr

Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten, Eintritt frei
Laudatio: Dagmar Manzel und Klaus Völker

Der Konrad-Wolf-Preis 2010 wird am morgigen Dienstag an den lettischen Theaterregisseur Alvis Hermanis verliehen. Der Preis würdigt Hermanis' innovative, forschende und dabei ungemein intensive Schauspielerarbeit und ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Laudatio halten Dagmar Manzel und Klaus Völker, beide Mitglieder der Akademie der Künste. Es werden Ausschnitte aus Aufzeichnungen verschiedener Arbeiten von Hermanis gezeigt. Nele Hertling, Vizepräsidentin der Akademie, die die Arbeit des Regisseurs für den deutschsprachigen Raum mit entdeckt hat, wird mit dem Preisträger sowie mit Gundega Laivina vom New Theatre Institute of Latvia ein Gespräch führen.

Für Alvis Hermanis ist das Leben selbst das Drama. Mit seinem Neuen Theater Riga, aber zunehmend auch mit Ensembles im deutschsprachigen Raum (den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Köln oder dem Wiener Burgtheater) erforscht er auf der Bühne den Alltag der Alten und Einsamen, der Passanten und Nachbarn. Mal auf literarischen Grundlagen wie den Texten von Isaac B. Singer oder Tatjana Tolstaja, mal mit Theaterstücken wie "Eine Familie" von Tracy Letts, häufig aber auch als Ergebnis eigener Recherchen der Ensembles und unter Einbeziehung der Schauspielerbiografien. Stilistisch sind diese Arbeiten so unterschiedlich wie die Gesellschaftsschichten, die sie beleuchten – für jeden Stoff sucht Hermanis eine angemessene Form und siedelt dabei stets an der Grenze zum Epischen.

Alvis Hermanis, geb. 1965 in Riga, studierte am Lettischen Staatskonservatorium Schauspiel und inszenierte ab 1993 am Neuen Theater Riga (Jaunais Rīgas Teātris), das er seit 1997 auch leitet und zum künstlerisch führenden Haus gemacht hat. 2007 erhielt er den Europäischen Theaterpreis. Im Oktober dieses Jahres hatte in den Münchner Kammerspielen seine Inszenierung von Jack Londons Roman "Ruf der Wildnis" als Uraufführung Premiere. 

Benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, wird der Konrad-Wolf-Preis jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der Darstellenden Kunst sowie der Film- und Medienkunst vergeben. Preisträger der letzten Jahre waren Edgar Reitz (2007), Simon McBurney (2008) und Avi Mograbi (2009).

Vgl. Pressemeldung vom 23.09.2010

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