Die Arbeit und das Engagement des 1940 geborenen Kunsthistorikers Klaus Werner waren von einiger Bedeutung für die Kunstszene in der DDR. Ein besonderes Beispiel für sein Wirken war seine Tätigkeit in der
Berliner Galerie Arkade, welche er von ihrer Gründung im November 1973 bis zu seiner Suspendierung 1981 leitete. Auf der grünen Tür seines Büros hinterließen zahlreiche Besucher und Künstler ihre Unterschrift. Die Ausstellung wird neben Werken ausgewählter Künstler, zu denen Carlfriedrich Claus, Hermann Glöckner, Horst Bartnig, Dieter Goltzsche, Hans Vent und Hans-Hendrik Grimmling gehören, von einem archivarischen Teil begleitet, der erstmals Dokumente aus dem
Klaus-Werner-Archiv der Akademie der Künste öffentlich vorstellt. Über die konkrete Person des Protagonisten hinaus ist das Projekt ein Zeitdokument, welches auf vielfältige Art und Weise Einblick in die kulturpolitischen Verhältnisse der DDR gibt. Die Ausstellung in der
Galerie parterre zeigt, dass und wie ein Kunsthistoriker seine Tätigkeit geprägt von freiem Geist, steter Aufmerksamkeit für neue künstlerische Entwicklungen und Freude an Veränderungen verstanden hat. Ein begleitendes Film- und Gesprächsprogramm assoziiert mit den ausgestellten und während der Vorführungen sichtbaren Bildern ein optisch und sinnlich wahrnehmbares Beziehungsgeflecht eigener Art, das Kunst- und Gesellschaftsgeschichte, Wirkungsmacht einzelner Bilder und Filmbilder sowie personalisierte Bezüge der Künstler abruft und zugleich zusammenbindet. Dazu tragen auch die eigens für diese Ausstellung geführten Interviews mit Künstlern und Wegbegleitern bei. Die Verbindung der unterschiedlichen Medien und Rezeptionsansätze, die Verknüpfung der Kunstwerke und Dokumente soll dem multiplikatorischen und kunstpublizistischen Wirken Klaus Werners Rechnung tragen.