Guy Brett »Neo-Concretism, geometry and the organic« Programm zur Ausstellung "Das Verlangen nach Form"
Der Vortrag von Guy Brett beschäftigt sich damit, wie die geometrische Abstraktion, entwickelt von der europäischen Zwischenkriegsavantgarde, seit den 1950er Jahren von brasilianischen Künstlern umgeformt wurde. Er befasst sich mit dem Zusammentreffen des Geometrischen mit dem Leiblichen und den kreativen Spannungen, die sich daraus ergeben. Für Brett verdient dieser Moment in der Kunst der Nachkriegszeit und Brasiliens eine genauere Betrachtung. Die brasilianische Psychiaterin Nise da Silveira schrieb etwa im Jahre 2005, dass „in Lateinamerika das Anorganische und Organische, Ratio und Gefühl, nahe beieinander liegen und nach einer Balance suchen“. Werke von Lygia Clark, Hélio Oiticica, Sergio Camargo, Lygia Pape, Willys de Castro, Antonio Manuel und Waltercio Caldas werden in Hinblick auf dieses Thema diskutiert.
Guy Brett lebt in London, ist Kunstkritiker, Kurator und Dozent für Kunst. Autor von monographischen Essays über Rasheed Araeen, Derek Boshier, Lygia Clark, Eugenio Dittborn, Rose Finn-Kelcey, Tina Keane, Victor Grippo, Brion Gysin, Mona Hatoum, Susan Hiller, Ghisha Koenig, David Medalla, Helio Oiticica, Lygia Pape und Aubrey Williams. Brett hat wesentlich zur Rezeption lateinamerikanischer Kunst in den 1960er Jahren in Europa beigetragen und gilt als einer ihrer bedeutendsten Kenner in Europa, insbesondere als Experte für das Werk von Hélio Oiticica.
Vortrag auf Englisch. Deutsche Übersetzung wird ausgelegt.