Heinrich-Mann-Preis 2011 an Marie-Luise Scherer
Preisverleihung
Der Heinrich-Mann-Preis 2011 geht an die Schriftstellerin Marie-Luise Scherer. Diese Wahl trafen die Juroren Wolf Lepenies, Patrick Bahners und Michael Maar, der Preisträger des letzten Jahres. Marie-Luise Scherer, geboren 1938 in Saarbrücken, lebt in Damnatz an der Elbe. Legendär sind ihre literarischen Reportagen, die sie von 1974 bis 1998 für den „Spiegel“ verfasste und mit denen sie eine eigene Kunstform schaffte. Eine Auswahl ihrer Texte veröffentlichte sie 1988 erstmals als Buch unter dem Titel „Ungeheurer Alltag“. 2004 erschien in Hans Magnus Enzensbergers „Die andere Bibliothek“ ihr als große Literatur hochgelobter Erzählungsband „Der Akkordeonspieler“.
„Scherer, wie ihr Preis-Patron an französischen Stilvorbildern geschult, sucht lange nach dem mot juste und hat einen proustschen Sinn fürs Detail. Ihre Kunst-Reportagen sind ins Novellistische spielende, abgründige, filigran komponierte und sprachlich meisterhafte Piècen von fast ungeheurer Akkuratesse“, heißt es in der Jury-Begründung.
Die Laudatio hält Burkhard Müller, nach der Dankesrede der Preisträgerin liest Hanns Zischler Texte von Heinrich Mann.