Jochen Gerz: 2–3 Strassen
Lesung und Diskussion
Ob aus Moskau, München, Berlin oder Tokio – 78 Menschen leben und arbeiten ein Jahr lang mietfrei in Dortmund, Duisburg und Müllheim an der Ruhr. Sie sind 2010 Teilnehmer der Ausstellung „2–3 Straßen“ von Jochen Gerz, Das Echtzeit-Experiment war Teil der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010. Bedingung war, am TEXT, der kollektiven e-Chronik des Jahres 2010 mitzuschreiben und die Straßen zu verändern. Entstanden sind 3000 Seiten von 887 Autoren in 16 Sprachen. Die Auflage bei DuMont ist vergriffen, das e-book ist 2012 erschienen.
Was bedeutet Kreativität für die Straßen, die für ein Jahr samt allen Bewohnern, Passanten und Besuchern, mit ihrem Alltag zur Kunst werden? „2–3 Straßen“ ist eine soziale, ästhetische und ökonomische Absage an die Konsum-Kultur und das Event.
In der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen werden in Anwesenheit des Künstlers, von Teilnehmern, Mitarbeitern und Zeugen von „2–3 Straßen“ Erfahrung und Begriff dieses unsichtbaren Kunstwerks und seiner sozialen Kreativität diskutiert.