Kinder im Exil
Überfüllte Züge und Schiffe, verstopfte Straßen, Schuldgefühle, geliebte Menschen zurückgelassen und sich nicht richtig verabschiedet zu haben, die Sehnsucht nach einem Tier oder einem Spielzeug, das nicht mitgenommen werden konnte, der Verlust des Ansehens der Eltern, plötzlich viel Verantwortung tragen zu müssen, Unsicherheit und Angst, wie es weiter geht, das sind die oft traumatischen Erfahrungen der 26 Kinder von Künstlern, deren Geschichten die Ausstellung KINDER IM EXIL erzählt.
Vor mehr als 70 Jahren mussten die Töchter und Söhne von Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Helene Weigel, George Grosz, Alfred Kerr, Anna Seghers, Leonard Steckel und anderer mit ihren Eltern ins Exil gehen. Ihre Erfahrungen gleichen denen von vielen tausend Kindern, die heute auf der Flucht sind. KINDER IM EXIL zeigt Migration auch als Herausforderung und Bereicherung: das Erlernen anderer Sprachen oft noch vor den Eltern, neue Freunde und Orte, das Essen des Gastlandes und die Abenteuer in der Fremde gehören ebenso dazu wie die Begegnungen mit einer unbekannten Kultur.
Auch in Ueckermünde wird die Ausstellung durch ein Programm für Schüler und Erwachsene begleitet, das Flucht und Migration in der Vergangenheit und heute thematisiert und die vielen Einflüsse von Exil und Migration auf unser Leben und unsere Kultur deutlich macht.
Kinder im Exil ist ein gemeinsames Programm des Vermittlungs-bereichs KUNSTWELTEN und des Archivs der Akademie der Künste.