Heinrich-Mann-Preis 2017:
Gisela von Wysocki
Der Heinrich-Mann-Preis 2017 geht an die Berliner Essayistin, Roman-, Hörspiel- und Theaterautorin und Kritikerin Gisela von Wysocki. Diese Wahl trafen die Juroren Friedrich Dieckmann, Matthias Weichelt und Gunnar Decker, der Preisträger des letzten Jahres. Gisela von Wysocki wurde in Berlin geboren und begann nach ihrem Studium u. a. bei Theodor W. Adorno zunächst als Essayistin, die sich vorwiegend mit Außenseiterinnen der literarischen Moderne befasste. In den zahlreichen Essays, Theaterstücken, Hörspielen, Literaturkritiken und zuletzt den beiden Romanen Wir machen Musik. Geschichte einer Suggestion (2010) und Wiesengrund (2016) zeigt sich der außergewöhnliche Formenreichtum ihres Schreibens. Die Jury stellt die Sprachkunst ihrer Essays heraus, „die stets von dem Konkreten, dem sinnlich Erfahrbaren ausgeht“. In ihren beiden Romanen sei es Gisela von Wysocki gelungen, „den poetisch durchleuchteten Lebensmoment zum Element einer Großform zu machen, in der das Romanhafte und Autobiographische ineinanderschwingen“. Die Laudatio hält Lothar Müller; nach der Dankesrede der Preisträgerin liest Hanns Zischler Texte Heinrich Manns.