100 Jahre Bauhaus Kunst-Figur-Kostüm: Die Kugel des Kopfes, das Dreieck der Nase
Oskar Schlemmer schreibt in seinem Tagebuch über das Quadrat des Brustkastens, den Kreis des Bauchs, den Zylinder des Halses, die Kugel des Kopfes oder das Dreieck der Nase. Diese Vorstellungen einer geometrischen Abstraktion der organischen Körperform sind in sein Konzept des Triadischen Balletts eingegangen.
Wir wollen unsere eigenen Brustkästen, Bäuche und Hälse bauen! Sie müssen nicht unbedingt geometrisch sein, sollten aber unsere Körperformen verändern. Was passiert mit unserem Körper, wenn plötzlich ein Bein ganz schwer oder ganz dick oder unbeweglich wird? Oder der Kopf sich nicht mehr drehen lässt? Ich kann mich noch bewegen – aber wie?
In dem zweitägigen Workshop baut sich jeder Teilnehmer sein eigenes Kostüm, inspiriert vom Triadischen Ballett. Einzige Bedingung: der organische Bewegungsablauf des Körpers muss in irgendeiner Form eingeschränkt werden, ansonsten ist alles erlaubt. Zwei Nachmittage Zeit, damit jeder Teilnehmer sich sein eigenes triadisches Kostüm bauen kann. Die Materialien sind einfach, können auf der Straße oder im Abfall gefunden und mitgebracht werden (es ist auch einiges vorbereitet!), wie zum Beispiel: Papier, Pappe, Karton, Verpackungsmaterial, Holz, Stöcke, Stoff, Farben und alte Kissen – alles, was sich mit Schere, Kleber, Hammer, Nagel, Pinsel, Nadel und Faden bearbeiten lässt. Am letzten Abend präsentiert jede*r Teilnehmer*in ein Kostüm, schreitend, hüpfend, kriechend, springend oder tanzend, einstudiert mit Martina La Ragione.
Leitung: Susanne Stehle, Andreas Belmar und Martina La Ragione