Thomas Florschuetz. Zwischenzeit
Der Fotograf Thomas Florschuetz widmet sich in Momentaufnahmen dem fragmentarischen Bild, das zwischen Abstraktion und Konkretion oszilliert. Seit Mitte der 1980er Jahre entstanden einzigartige fotografische Tableaus mit Abbildungen von Körperteilen, bis heute folgen zahlreiche Werkgruppen, die sich, verschiedene Sujets u. a. aus Architektur, Technik und Botanik zeigend, in ihrer Material- und Oberflächenbeschaffenheit, aber auch im Umgang mit Farbe, Licht und Schatten grundlegend unterscheiden. Überlagerungen von unterschiedlichen Oberflächen (Stoff, Glas, Holz, Stein u. a.) führen das zweidimensionale Medium der Fotografie in neue räumliche Konstellationen.
Aus diesen Aufnahmen entstehen, oft in mehrteiliger Gestalt, Arbeiten, die das Fragmentarische des Blickes hervorhebend, im selben Moment Differenz und Verlust im Übergang vom Sehen zum Zeigen spürbar machen. Dem Fotografen geht es in diesem Prozess nicht um das Körperliche im Bild, sondern um die Wahrnehmung des dargestellten Körpers durch den Betrachter oder die Betrachterin.
Wie tief und vielschichtig seine Fotografie sein kann und welche Grenzen der Abstraktion er überschreitet, zeigt eine Auswahl von groß- und kleinformatigen Werken im Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg.