Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzerbes
Das Erbe der Tanzkunst ist immateriell. Dennoch schöpfen die zeitgenössischen Tänzerinnen und Choreograph*innen aus einer unglaublich reichen und kraftvollen modernen Geschichte, die mehr oder weniger das 20. Jahrhundert umfasst. Künstlerinnen wie Isadora Duncan, Mary Wigman oder Valeska Gert stehen für Emanzipation, die Befreiung aus Geschlechterrollen und Körperbildern, utopische Aufbrüche und politische Vereinnahmung, aber auch für gesellschaftlichen Widerstand. Ähnlich verhält es sich mit der Nachkriegsmoderne, mit dem Tanztheater in Deutschland, dem Butoh in Japan, dem Modern und Postmodern Dance in den USA oder dem zeitgenössischen Tanz in Frankreich und Belgien.
Sie alle bilden das „Jahrhundert des Tanzes“, dem die Akademie der Künste eine Ausstellung, ein Festival, einen internationalen Campus und ein Buch widmet. Die Aktualität des Tanzerbes gewinnt weltweit an Dynamik und Sichtbarkeit in Deutschland, vor allem durch die Aktivitäten von TANZFONDS ERBE in den letzten acht Jahren.
In der Veranstaltungsreihe in der Akademie am Hanseatenweg wird das Erbe des Ausdruckstanzes, aber auch das von Merce Cunningham oder Tatsumi Hijikata bis hin zu Stücken von Anne Teresa De Keersmaeker und Xavier Le Roy als Beispiele für Gegenwartskunst aufgeführt.
Eine Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste, Berlin. In Kooperation mit DIEHL+RITTER und der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und dem Institut français Deutschland. In Zusammenarbeit mit Tanz im August - Internationales Festival Berlin und dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Ein begleitender Campus wird gefördert im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres Sharing Heritage.