Where The Story Unfolds.
Werkpräsentation, Junge Akademie
Die diesjährige Werkpräsentation der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Jungen Akademie „Where The Story Unfolds“ ist ein interdisziplinäres Ausstellungs- und Veranstaltungsformat, das Performances, Screenings, Konzerte sowie Talks umfasst und diskursive wie experimentelle Räume eröffnet. Viele der hier präsentierten Projekte der 14 internationalen Fellows der Akademie der Künste – aus den sechs Sektionen Bildende Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst, Film- und Medienkunst – sind im Rahmen des Artist-in-Residence-Programms 2019 in den Ateliers im Hansaviertel entstanden. Sie wurden zum Teil gemeinsam mit Mitgliedern der Akademie der Künste entwickelt.
Die Arbeiten in diesem Jahrgang sind stark vom narrativen Charakter, von Praktiken und Gesten des Erzählens geprägt. Die Akademie der Künste dient dabei als Ort, an dem Geschichten entstehen, in dessen Archiven Geschichten wiederentdeckt werden und dessen Räume als Inspiration wie Kulisse für neue Geschichten (Franziska Pflaum) fungieren. Die verschiedenen künstlerischen Positionen thematisieren den Menschen im Verhältnis zum eigenen Körper, zu Raum, Zeit und Bewegung (Sebastián Solórzano, Regina Fredriksson). Ebenso wird das Verhältnis zur Natur und die Wahrnehmung unserer Umwelt in Bildern und Klängen (Kristine Tjøgersen) – aber auch die Auseinandersetzung mit unserer digitalen Lebenswelt, den Einfluss von Technologien wie 3-D-Druck und künstlicher Intelligenz sowie mögliche Zukunftsentwürfe in Skulpturen, Performances und diskursiven Formaten (Eric Le Méné, Kaj Duncan David, Efilena Baseta) verhandelt.
Performative Installationen und begehbare Settings untersuchen die Mechanismen und die Wirkmacht von Narrativen, beispielsweise anhand von Praktiken des Wahrsagens (Artemiy Shokin) oder in der multiperspektivischen Reinszenierung eines Mordes (Cemile Sahin). In den vielfältigen Geschichten eines Sommertags in der Stadt (Anna Weidenholzer), im poetischen Sprachabenteuer einer U-Bahnfahrt (Barbara Delać) oder am endlosen Sternenhimmel der Filmgeschichte (Johann Lurf) werden sie hör- und sichtbar. Repetitive Szenarien und Loops verwischen den Ursprung der Erzählung (Dorian Sari), visuelle Episoden und Versatzstücke überlagern und arrangieren sich fortlaufend neu (Robert Olawuyi). Immer wieder sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, die Narrative zu aktivieren, Teil der Geschichten zu werden und dabei die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Erzählens selbst zu erfahren.
Die Förderung junger internationaler Kunst aller Sparten ist eine der zentralen Aufgaben der Akademie der Künste, die sie durch die Vergabe von Preisen und Stipendien wahrnimmt und im Fachbereich Junge Akademie bündelt. Ein Beirat aus Mitgliedern aller Kunst-Sektionen begleitet die Arbeit und Projekte des Förderprogramms. Insgesamt werden fünf Stipendien von der Jungen Akademie betreut.
Ausstellungseröffnung am 1.2. um 18.30 Uhr
Broschüre zur Ausstellung (PDF)