All that poetry – poesiefestival berlin
Die 23. Auflage des poesiefestival berlin findet vom 17. bis zum 23. Juni 2022 in der Akademie der Künste am Hanseatenweg statt. Das Festival präsentiert unter dem Motto All that poetry internationale zeitgenössische Poesie in ihrer ganzen Bandbreite. Eröffnet wird das Festival mit einer aktuellen Stimme aus der Ukraine.
Poesie ist längst keine Nische mehr, sondern eine der interessantesten und experimentellsten Kunstformen unserer Zeit. Divers, versatil und präzise berührt sie tausende Menschen weltweit. Nach den Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre öffnet das 23. poesiefestival berlin einen Rundumblick auf die Kunstform der Sprache. Organisiert vom Haus für Poesie, fächert es in Lesungen und Performances, Diskussionen, Ausstellungen, Workshops und künstlerischen Interventionen die gesellschaftliche Relevanz der poetischen Kunst auf. Die Verbindung der Poesie mit Musik, Klangkunst, bildender Kunst, Film, Tanz, Theater und digitalen Medien wird aufgezeigt.
Eröffnet wird das Festival traditionell mit Weltklang, einem vielsprachigen Klangerlebnis der internationalen Dichtkunst, denn die DichterInnen lesen in Originalsprache und die ZuschauerInnen verfolgen im Reader die Übersetzungen mit. Dieses Jahr werden u.a. ein/e AutorIn aus der Ukraine (wird noch bekannt gegeben), Raymond Antrobus (JAM/GBR), Agustín Fernández Mallo (ESP), Dorothea Grünzweig (DEU) und Julia Wong Kcomt (PER) auf der Bühne stehen.
Die Berliner Rede zur Poesie 2022 hält Michèle Métail (FRA). Darin schreitet sie die eigene Werkgeschichte ab; es ist eine Art Wanderung, angelehnt an die Berliner Flaneure. Sie entwirft eine Poetik des Dazwischen, in der sich das Gedicht in ein „Rätsel mit mehreren Lösungen“ verwandelt.
Aras Örens Langgedichte Was will Niyazi in der Naunynstraße, Der kurze Traum aus Kagithane und Die Fremde ist auch ein Haus – bekannt als Berliner Trilogie – werden von Björn Kuhligk für die Bühne bearbeitet. Sie erzählen von der ersten Generation türkischer „GastarbeiterInnen“ und ihrem Leben in den 1970er Jahren in einem von Armut, Degeneration und politischem Aufbruch geprägten Kreuzberg.
Im Fokus des diesjährigen VERSschmuggels steht Lyrik aus den vier Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens: Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro und Serbien. Der Übersetzungsworkshop stellt Dialog und Austausch in den Mittelpunkt, indem ex-jugoslawische DichterInnen und deutschsprachige DichterInnen sich gegenseitig übersetzen. Die Ergebnisse, Einblicke in die Workshops und ein vertiefendes Poesiegespräch präsentiert das Festival an einem Abend.
Die Poetische Bildung bietet ein umfangreiches Partizipations-Programm an: eine Fortbildung für LyrikvermittlerInnen, Workshops für Schulklassen, ein kollektives Kettengedicht, Lesungen junger Lyrik, ein inklusives Ausstellungsprojekt, ein Workshop für gehörlose Menschen u. v. m.
Das poesiefestival berlin ist ein Projekt vom Haus für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Präsentiert von ASK HELMUT, Deutschlandfunk Kultur, BÜCHERmagazin, EXBERLINER, KUNSTFORUM International, Literaturport, rbbKultur, taz und tip Berlin.