Queering the Archive. Valeska-Gert-Gastprofessur Ong Keng Sen
Der Regisseur, Theaterleiter und Kurator Ong Keng Sen aus Singapur bezieht sich in seinem Kunstdenken auf Theorien der Dekolonialisierung. Diese markiert eine Praxis, die versucht die Produktion von Wissen von einer wesentlich eurozentrischen Episteme zu lösen. Sie kritisiert die vermeintliche Universalität und Überlegenheit der Kenntnisse und Kulturen des globalen Nordens.
Das Seminar für Masterstudierende der Tanzwissenschaft der Freien Universität Berlin behandelt vor diesem Hintergrund Fragen von Performance als Agency, die durch Formen des Queering und den Bezug auf alternative Wissensräume entsteht. Es fragt nach Möglichkeiten der Bewältigung von Gegenwart in Tanz und Performance in der intersektionalen Auseinandersetzung um Zuschreibungen von Herkunft, Klasse, Geschlecht und sexueller Orientierung. Im Mittelpunkt steht die Erarbeitung individueller „unglücklicher Archive“, deren Idee, Form und sichtveränderndes Potential in der Abschlussveranstaltung mit dem Publikum geteilt werden.