Rite de Passage
Riten des Übergangs bilden ein kulturelles Grundthema der Menschheitsgeschichte. In ihnen ist ein Wissen gespeichert, das für die Bindung zwischen Individuum und Gesellschaft eine essentielle Bedeutung hat. Heute lebt dieses Wissen vor allem in der künstlerischen Praxis, im Tanz, im Musiktheater, in der Performance, aber auch im Film oder der Literatur fort.
Exemplarisch wird in zwei szenischen Konstellationen dieser Prozess von Übersetzungen zwischen Ritual, Transformation und zeitgenössischer Kunst mit dem Tanzforscher Johannes Odenthal sichtbar.
Wie kaum eine andere Tanzcompagnie erforschen Dieter Baumann und Jutta Hell (Tanzcompagnie Rubato) seit 1985 die Möglichkeiten von Bewegung, Körperforschung und choreographischer Sprache. Vor allem in ihren Duetten loten sie die Potentiale von Zukunftsräumen aus. Mit Johannes Odenthal verbindet sie eine fast 40-jährige Zusammenarbeit.
Der Tänzerchoreograph Koffi Kôkô und der Komponist und Musiker Manos Tsangaris haben 2018 in Berlin gemeinsam mit Johannes Odenthal einen Dialog zwischen Körper und Klang, zwischen Bewegung und Musik begonnen, der im Museum Kolumba in Köln oder beim ImPulsTanz Festival in Wien in verschiedenen Räumen fortgeschrieben wurde. Versatzstücke von Choreographie und Improvisationen werden zum Resonanzraum einer verdichteten Gegenwart.
Programm
Traces
Choreografie und Tanz: Jutta Hell, Dieter Baumann/Tanzcompagnie Rubato
Musik: Alex Nickmann
Auszug aus einem Duett von 2019
The Viewer is visible
Tanz: Koffi Kôkô
Percussion: Manos Tsangaris